Low Endotoxin Recovery Studien
LER-Effekte (Low Endotoxin Recovery Effekte) beschreiben ein Phänomen, bei dem der Endotoxingehalt einer Probe insbesondere in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur kontinuierlich absinkt. Hier spricht man auch von sogenannten Endotoxin-Maskierungseffekten. Die Kriterien für dieses Phänomen sind erfüllt, wenn im Rahmen von Hold-Time Studies bei mindestens zwei aufeinanderfolgenden Prüfzeitpunkten die prozentuale Endotoxin-Wiederfindungsrate der initial zugegebenen Endotoxinmenge bei < 50% liegt. Die Probenmatrix darf zudem zum Zeitpunkt T0 der Studie in der geprüften Verdünnung keine Interferenzen mit dem Testsystem aufweisen. Die Kombination bestimmter Matrixkomponenten ist nahezu ein Garant für das Auftreten von Maskierungseffekten. Dazu gehören:
- Detergenzien (z.B. Polysorbat, Triton X-100)
- Komplexbildner (z.B. Citrat, Phosphat, EDTA)
- Proteine (als API oder Hilfsstoff)
Wenn Produkte mindestens zwei dieser Inhaltstoffe enthalten, sollte das aktuell eingesetzte Prüfverfahren zum Nachweis von Endotoxinen kritisch hinterfragt und bewertet werden. Die aktuellen Vorgabedokumente und Richtlinien sowie die zuständigen Aufsichtsbehörden erwarten von den Herstellern dieser Produkte eine umfangreiche Prozess- und Produktkenntnis, sowie im Rahmen von Hold-Time Studies die Überprüfung und Verifizierung der Stabilität von Endotoxinen in den jeweiligen Probenmatrices. Hierbei sollten insbesondere
- der Transport
- die Lagerbedingungen der Prüfmuster sowie
- der Zeitraum zwischen kritischen Prozessschritten und der nachfolgenden Endotoxinprüfung
analysiert und kritisch hinterfragt werden.
Labor LS hat eine langjährige Kompetenz in der Detektion von Maskierungseffekten. Unser Expertenteam hat bereits die unterschiedlichsten Matrices untersucht und proaktiv mögliche Strategien bei Auftreten eines LER-Effektes ausgearbeitet. Bei Produkten mit entsprechenden Komponenten können bei Labor LS Studien zum Nachweis bzw. zum Ausschluss eines Maskierungseffektes durchgeführt werden.
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